Professionelle Hilfe bei LRS

Welche Möglichkeiten zur Legasthenie-Therapie gibt es?

Bei Menschen mit Legasthenie ist die Fähigkeit, zu lesen und zu schreiben, gestört. Dies bedeutet keinesfalls, dass Legastheniker etwa weniger intelligent wären – sie können einfach die gesprochene Sprache schwerer in die geschriebene umwandeln, und umgekehrt. Jungen sind deutlich häufiger von Legasthenie betroffen als Mädchen. Die Lese- und Rechtschreibstörung wird meist im Grundschulalter diagnostiziert.

Für Menschen mit Legasthenie gibt es eine Vielzahl an Therapien und Förderungsmöglichkeiten. Hierbei gilt: Je früher mit der LRS-Förderung begonnen wird, desto höher sind auch die Chancen, dass ein betroffenes Kind den eigenen Rückstand beim Lesen-Lernen aufholen, seine Rechtschreibung verbessern und so auch bei den folgenden Lerninhalten in der Schule mit seinen Mitschülern mithalten kann. Die Lese- und/oder Rechtschreibstörung ist zwar nicht heilbar, doch kann eine frühzeitige Therapie helfen, den Verlauf der Legasthenie positiv zu beeinflussen. Sogar im Erwachsenenalter kann eine Legasthenie-Therapie noch Sinn machen.

Legasthenie – die wichtigsten Infos auf einen Blick:

- Symptome: unterschiedlich starke Ausprägung, z. B. Verwechseln, Verdrehen oder Auslassen von Buchstaben, sehr langsames Lesen, Probleme mit Groß- und Kleinschreibung. Auch psychische Probleme aufgrund der Lese-/Schreibstörung (z. B. durch "Hänseln" in der Schule) kommen vor.

- Ursachen: wahrscheinlich genetisch bedingt

- Häufigkeit: circa drei bis fünf Prozent aller Grundschulkinder sind Legastheniker – allerdings dreimal mehr Jungen als Mädchen. Legasthenie kommt in allen sozialen Schichten vor.

- Diagnostik: Sie erfolgt beim Kinderarzt über gezielte Fragen sowie Hör-, Seh- und Lese-/Schreibtests.

- Behandlung: Fördermaßnahmen, schulische Entlastung (Notendruck aufheben) und viel Verständnis

- Prognose: Eine frühzeitige Therapie kann die Defizite verringern.

Sonderfall Dyslexie

Unter Dyslexie versteht man eine Lesestörung, welche häufig gemeinsam mit einer Legasthenie auftritt. Die Dyslexie kann hierbei unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Begünstigt wird sie ebenfalls durch genetische Faktoren. Häufiger als eine angeborene Dyslexie ist aber die erworbene Dyslexie, bei der das Gehirn oder die für das Lesen zuständige Gehirnregion durch einen Unfall oder Schlaganfall beschädigt wurde. Bei einer Dyslexie verlangsamt sich die Lesegeschwindigkeit typischerweise drastisch, sodass die Betroffenen das Gelesene nicht mehr verstehen, in der Zeile verrutschen oder Buchstaben vertauschen. Eine Dyslexie kann durch verschiedene Untersuchungen beim Arzt festgestellt werden. Auch hier kann man dem betroffenen Kind oder Erwachsenen mit einer speziellen Förderung, einer angepassten Leistungsbewertung und viel Verständnis wirksam helfen.

Was beinhaltet eine Legasthenie-Therapie?

Die Therapie setzt direkt bei den Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten an, um sie auf lange Sicht zu verbessern. Im Verlauf der Legasthenie-Behandlung werden zusammen mit dem Kind oder Jugendlichen/Erwachsenen verschiedene effektive Strategien entwickelt, mit den Problemen beim Lesen oder Schreiben umzugehen. Zusätzlich werden passende Lernstrategien ermittelt und außerdem die seelische Stabilität gefördert. Für eine Förderung bei Legasthenie gibt es klare Richtlinien, die in der S3-Leitlinie aufgeführt sind. Es ist wichtig, dass die Förderung symptomspezifisch ist, das bedeutet, dass sie direkt an den individuellen Schwierigkeiten ansetzen muss. Es sollten, wenn möglich, nur Förderprogramme verwendet werden, die wissenschaftlich evaluiert und nachweislich wirksam sind.

Lerntraining von zu Hause – Ist auch eine Online-Therapie möglich?

Das Üben in einer vertrauten Umgebung schafft optimale Voraussetzungen für Lernerfolge und kann besonders für schüchterne Kinder – oder auch Erwachsene – einen entscheidenden Unterschied machen. Die LRS-Therapie online von legastheniker.de beispielsweise ist ein wissenschaftlich fundiertes Lernprogramm, das Kindern wie Erwachsenen dabei hilft, ihre Fähigkeiten beim Lesen und Schreiben zu verbessern – von zu Hause aus und ganz nach dem eigenen Zeitplan. Begleitet werden die Teilnehmer online von erfahrenen LRS-Therapeuten. Die Online-Therapie basiert auf einem Konzept, das bereits seit 15 Jahren eingesetzt wird und daher langjährig erprobt ist. Das Training vereint wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Pädagogik, Linguistik, Psychologie und Fachdidaktik Deutsch. Die Übungen bauen systematisch aufeinander auf und sind für Menschen jeden Alters geeignet, denn sie orientieren sich an dem tatsächlichen Lernstand der Teilnehmer und bieten auf jeden Einzelnen zugeschnittene Lehrmaterialien, sodass man weder über- noch unterfordert ist.

Vorteile und Grenzen einer Online-Therapie

Eine Kombination aus Selbststudium und der Begleitung durch erfahrene Therapeuten hat zum einen den Vorteil, dass die Teilnehmer nicht erst auf den Starttermin einer geeigneten Therapie warten müssen, sondern das Trainigsprogramm zu jedem gewünschten Zeitpunkt starten können und somit örtlich und zeitlich vollkommen flexibel sind. Berufstätige haben beispielsweise die Möglichkeit, am Abend oder Wochenende zu üben und somit einfacher berufsbegleitend zu lernen. Die Lernschritte können selbst eingeteilt werden, und auch die Dauer und Intensität der Übungen. Viele Menschen schätzen außerdem die Anonymität bei einer Online-Therapie durch künstliche Intelligenz (KI), denn sie fühlen sich freier und motivierter als bei einem Praxisbesuch oder der Arbeit in einer Therapiegruppe.

Bei Menschen mit sehr ausgeprägten Begleiterscheinungen allerdings sollte die Online-Therapie durch logopädische, moto- bzw. ergotherapeutische oder psychotherapeutische Maßnahmen ergänzt werden, und in manchen Fällen, zum Beispiel bei Schul- oder Prüfungsangst und psychosomatischen Beschwerden, kann eine Psychotherapie mit persönlichem Therapeutenkontakt sinnvoll sein. Auch die Diagnostik einer Legasthenie sollte in einer Offline-Praxis von einem Arzt- oder Psychologen mit LRS-Spezialisierung durchgeführt werden.



Weitere Informationen finden Sie unter www.legastheniker.de